Voll des Lobes war Wolfgang Grätz, der Schulleiter des Ulrichsgymnasiums in Norden (UGN), in seiner Rede zur Abiturentlassung am Sonnabendvormittag auf dem Schulhof der Schule über die Leistungen dieses jetzt zur Entlassung aus dem Gymnasium anstehenden Jahrgangs, der die ungewöhnlichen Ereignisse der Corona Pandemie so gut bewältigt habe. 143 Schülerinnen und Schüler des 13. Jahrgangs haben die Abiturprüfung bestanden, der Notendurchschnitt beträgt 2,15. 

„Das ist erheblich besser als der Landesdurchschnitt in Niedersachsen von 2,5. Ich glaube, das ist das beste Ergebnis in den 41 Jahren, in denen die Ergebnisse aufgezeichnet werden, 55 Abiturientinnen und Abiturienten haben eine eins vor dem Komma, elf haben eine 1,0. Das beste Ergebnis waren 886 Punkte von 900 möglichen“, zählte Schulleiter Grätz auf und fügte hinzu: „Das Abiturniveau war sehr hoch, und wir haben keine Punkte verschenkt!“
„Sie sind ein toller Jahrgang, Sie wirken etwas reifer als die Abschlussjahrgänge der letzten zehn Jahre“, fand der Schulleiter. (Hinweis: In diesem Jahr wurden erstmals wieder insgesamt 13 Schuljahre absolviert.) Als große Herausforderung für die Schule und das Privatleben bezeichnete Wolfgang Grätz die Einschränkungen aufgrund der Corona Pandemie. Er dankte dem Landkreis Aurich für die große Unterstützung bei der Umstellung des Computersystems als Grundlage für den digitalen Unterricht.
„Die Regelungen des Landkreises ließen uns Freiheit zur Gestaltung. Viele Menschen haben sich daran gehalten“, so Grätz. Er bedankte sich beim Lehrerkollegium für das hohe Maß an Professionalität und das große Engagement, vergaß dabei auch die Eltern und die weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seiner Schule nicht. „Genießen Sie die Monate des privaten Glücks“, empfahl er den jungen Menschen an ihrem letzten Schultag. „Und behalten Sie uns in guter Erinnerung!“, schloss Schulleiter Wolfgang Grätz seine Rede. Danach erhielten die Abiturientinnen und Abiturienten ihre Zeugnisse.
Begonnen hatte die Abschlussfeier auf dem Schulhof mit einem Musikbeitrag des Musikkurses des 12. Jahrgangs unter der Leitung von Jochen Fischer. Im Laufe der Feierstunde trug dann noch Abiturientin Karolina König sehr eindrucksvoll mit Gesang und Klavier das Lied „I will remember you“, vor, und mit dem Stück „Merci“ verabschiedete sich der Leistungskurs Musik des 13. Jahrgangs. Offiziell begrüßt wurden die rund 500 Teilnehmer vom stellvertretenden Schulleiter Henning Fisahn. „Gut, dass wir alle sitzen, wir haben gepokert, und der Wettergott hat mitgespielt“, erzählte Fisahn von den schwierigen Entscheidungen zum Veranstaltungsablauf wegen des zuvor unbeständigen Wetters. Fisahn bedankte sich bei den Lehrern und Eltern, die mitgeholfen hätten, die Abiturprüfung erfolgreich zu bestehen. Ingo Hartmann, der Vorsitzende des Vereins der ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Ulrichsgymnasiums machte etwas Werbung für den Beruf eines Handwerkers und verwies auf die vielfältigen Berufsmöglichkeiten. „Behalten Sie Ihre Hoffnungen und Wünsche!“, wandte sich Hartmann an die Abiturientinnen und Abiturienten.
In einem weiteren Grußwort erinnerte der Vorsitzende des Schulelternrates des Ulrichsgymnaiums, Heinrich de Vries, an die schwierigen Umstände des letzten Jahres. Er bedankte sich bei den Schülerinnen und Schülern für die großartigen Leistungen. „Danke auch an das Kollegium, das Tag für Tag mit neuen Herausforderungen leben und den Unzulänglichkeiten aus Hannover zurecht kommen musste“, sagte de Vries. Zum letzten Mal durfte dann auch Schulsprecher Jakob Fischbach als Vertreter der Abiturientinnen und Abiturienten das Wort ergreifen. Auch er gehört zu den erfolgreichen Abiturienten und verlässt das Gymnasium.
Mit „Ein Riesenlob an alle, die es ermöglicht haben, diese Entlassungsfeier an einem so tollen Ort stattfinden zu lassen“ begann Fischbach seinen Redebeitrag. „Mit großen Schritten überqueren wir heute die Ziellinie, wir haben Freunde fürs Leben gefunden, heute ist ein großer Umbruch. Feiern wir uns! Der erste größere und wichtigste Lebensabschnitt ist bewältigt. Im UGN sind aus den kleinen ABC-Schützen mündige Bürger geworden. Wir haben neun Jahre intensiv gearbeitet und landesweit am besten abgeschnitten“, stellte der scheidende Schulsprecher fest. Sein besonderer Dank galt dem Lehrerkollegium und der Schulleitung. „Wir verlassen einen Ort und Menschen, die uns Freunde sind, wir sind vorbereitet auf die Zukunft durch eine Schule, die seit 454 Jahren ein Symbol der Beständigkeit und der Heimat ist“, sagte Fischbach zum Ende seines Vortrags.

Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 05.07.2021, Seite 4.