VERANSTALTUNG Helmut Fischer und Schüler des UGN zeigten audiovisuellen Vortrag im Bürgerhaus
Mit der Dia- und Filmschau endete am Freitagabend die diesjährige Saison der Bürgerstiftung Norden. Der Vorsitzende Dr. Jörg Hagena stimmte aber schon auf das kommende Jahr ein.

VON BODO KIEFER NORDEN - Mit einem audiovisuellen Vortrag von Helmut Fischer über die Auswanderung von Ostfriesen nach Amerika während des 19. Jahrhunderts hat die Bürgerstiftung Norden am Freitagabend im Bürgerhaus ihr diesjähriges Programm abgeschlossen. Die filmische Zeitreise hatte Fischer in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern des Ulrichs-Gymnasiums Norden (UGN) erarbeitet. Erzählt wurde unter anderem die Geschichte der Famile von Tjark Jahnsen, die zunächst durch eine verheerende Sturmflut ihren Besitz verlor, in der Lintelermarsch die hohen Pachtgelder nicht mehr zahlen konnte und schließlich im Jahr 1851 ihr Glück in Amerika suchte. Monate der Recherche liegen hinter den Beteiligten. Sie sichteten etwa 200 Briefe, welche die Kinder der Familie Jahnsen an die Familie Hinderks nach Marienchor in der heutigen Gemeinde Jemgum geschickt hatten, und übertrugen die Texte aus der Sütterlinschrift. „Für das Norderland sind diese Schriftstücke, die bis in das Jahr 1939 nachvollziehbar dokumentiert sind, eine einmalige Auswanderungsgeschichte“, sagte Fischer. Auszüge aus den Briefen trugen die UGN-Schüler vor, die in etwa so alt sind wie die Kinder der damaligen Auswanderer. Aus den Texten ergab sich ein Bild der Reise nach Amerika: der Start im Hafen von Norddeich, die Fahrt durch das Wattenmeer, die mehr als 70 Tage andauernde, beschwerliche Reise über den Atlantik und schließlich die Ankunft und das Leben in der „Neuen Welt“, im US-Bundesstaat Iowa. Das Publikum hörte am Freitag fasziniert zu, viele erkannten in Teilen des Vortrags Schicksale aus der eigenen Familiengeschichte wieder. [...]

Entnommen aus der Ostfriesen-Zeitung vom 11.12.2017, Seite 13.