SEMINAR Aktuelle Themen und Probleme stehen bei „POL&IS“ auf der Agenda für die Schüler am Ulrichsgymnasium

NORDEN – Sechzig angehende Abiturienten und Abiturientinnen des Ulrichsgymnasiums Norden nahmen im Rahmen ihres Politikunterrichts an dem dreitägigen Arbeitsseminar Politik und Internationale Sicherheit (POL&IS) teil. Hinter dem Projekt steht ein Modell, das die Vereinten Nationen und Internationale Beziehungen abbildet.

Die Teilnehmer treffen bei der Simulation Entscheidungen, die den Verlauf ihrer Weltpolitik bestimmen. Sie übernehmen dabei Rollen internationaler Akteure, zum Beispiel die eines Staatschefs, eines Umweltministers, des UN-Generalsekretärs, eines Vertreters der Weltbank, einer Nichtregierungsorganisation oder der Weltpresse. Dabei kommen tagesaktuelle Themen und Probleme auf die Agenda. Neben Kinderarbeit, ungerechter Ressourcenverteilung und innenpolitischen Konflikten mussten Entscheidungen vorbereitet und Maßnahmen durchgesetzt werden. So wurde nicht nur innerhalb der Regierungen geplant und diskutiert, sondern viel globaler agiert. Immerhin musste jeder Teilnehmer auch vor die „Generalversammlung der UN“ und dort Rede und Antwort stehen und sich kritischen Fragen der „Weltpresse“ stellen.

Dabei wurde beispielsweise deutlich, dass Wachstum allein nicht automatisch auch Wohlstand bedeutet, sondern Konsequenzen für die Umwelt und die Nachbarn nach sich ziehen kann. Ziel des Seminars ist es, dass die Teilnehmer verstehen, unter welchen Bedingungen politische Entscheidungen entstehen und wie wichtig es ist, das Weltgeschehen zu verfolgen, um entstehende Konflikte zu erkennen und sie frühzeitig lösen zu können. Spannung entsteht zusätzlich dadurch, dass die getroffenen Entscheidungen immer Auswirkungen auf den Gang der Simulation haben. Auch zufällige Entwicklungen, wie Auswirkungen des Wetters, fließen mit ein. Dieses Ziel haben die Abiturienten erreicht. „Durch das Seminar habe ich gelernt, wie sehr die Länder mit ihrer Außen- und Innenpolitik voneinander abhängig sind und sich gegenseitig beeinflussen“, sagte eine Teilnehmerin. Ein Mitschüler ergänzte, er habe durch die Simulation verstanden, „wie wichtig Kommunikation zwischen verschiedenen Ländern ist, um etwas bewirken zu können“ und dass „jede Entscheidung gut durchdacht getroffen werden muss. Deshalb brauchen politische Prozesse so viel Zeit.“

Entnommen aus dem Ostfriesischen Kurier vom 29.08.2017, Seite 4.